Der Gründer

Created with Sketch.

Der Gründer: Johnnie Barnes

1962 gründete  Johnnie Barnes  (Indianername Strong Heart)  die Arbeit der Royal Rangers.  Wer Johnny Barnes war und wie es zur Gründung der Royal Rangers kam erfährst du im nachfolgenden Artikel.

RTEmagicC_Johnnie-Barnes

Kurzbiografie

1927Johnnie Barnes wurde am 16. August 1927 beit Pettus (Texas, USA)   geboren.
1946Abschluss der  Alvord High School. Bekehrung, Beginn des Studiums an der TWC in Forth Worth (Texas, USA).
1948Bezirkspastor für zwei Methodisten-Gemeinden im Red River Valley.
1956Pastor der AOG-Gemeinde in Electra (Texas, USA), Beteiligung an Civil Air Patrol, YMCA (CVJM), Boy’s Club und den Pfadfindern
1961Umzug nach Springfield (Missouri, USA), an den Hauptsitz von AOG Oranisation Royal Rangersprogramm in 9 Monaten.
1962Gründung der Royals Rangers im Oktober 1962 (Name stammt von Rev. Charles Scott).
1966Gründung der ersten Stammposten aussherhalb der USA in Australien und Lateinamerika.
1979Vorstellung Royal Rangersarbeit in Deutschland.
1981Leitet er  das erste Trainingscamp (kurz NTC) im deutschsprachigen Raum auf Schloss Naumburg (Deutschland) mit
198725 Jahrjubiläum Royal Rangers
1989Am 15. Juni 1989 stirbt Johnnie Barnes im Alter von 62 Jahren in Springfield (Missouri, USA)

Von 1962 bis zu seinem Tod  leitete Johnnie Barnes die Royal-Rangers-Arbeit in den USA, in der Funktion als „National Commander“ (Bundesleiter) und als Leiter der Royal Rangers International. 50 Jahre nach der Gründung konnten weltweit etwa 2.5 Mio Kinder und Jugendliche erreicht werden.

AOG = Freikirche Assemblies of God
TWC = methodistische Bibelschule

Erinnerungen an Johnnie Barnes anlässlich des 25 Jahrjubiläums von 1987

Dieses Jahr (1987) bestehen die ROYAL RANGERS seit 25 Jahren. Immer wieder gab es während dieser Zeit Fragen zum National Commander Johnnie Barnes. Dies scheint mir eine gute Gelegenheit, einiges von dem, was ich über ihn weiß, zu erzählen.

Johnnie Barnes wurde am 16. August 1927 in einem einsamen Bauernhaus in der Nähe von Pettus , Texas, geboren. Er war das sechste von insgesamt sieben Kindern. Manche sagen, das rauhe und harte Landleben dort ließe starke Persönlichkeiten entstehen. Einige, die Johnnie kannten, sagen von ihm, daß er auf der Ranch seines Vaters lernte, stark und offen zu sein – wie das Land selbst.

Der weite unendliche Horizont in Nord-Texas wirkte anregend auf die Vorstellungskraft im Hinblick auf zukünftige Möglichkeiten und einige Leute schimpften Johnnie, ein Träumer zu sein . Seine Vorliebe für Bücher und seine großartigen Ideen brachten ihn oft in Schwierigkeiten. Er stellte starke Behauptungen auf, wie: „Eines Tages, wenn ich erwachsen bin , steige ich in ein Flugzeug und fliege um die Welt; ich werde mit einem Hundeschlitten durch die Arktis ziehen oder mit einem Kanu den Amazonas hinabpaddeln oder ein Känguruh in Australien fangen oder die Schweizer Alpen besteigen oder einen Turm einer alten Burg in England …!».

Als er acht Jahre alt war, sagte einmal ein Nachbar zu Johnnies Vater: „Mr. Barnes, wenn sie ihrem Jungen nicht diese Flausen aus dem Kopf treiben, wird er es nie zu etwas Bringen.“ Ein anderer entgegnete darauf: „Was reden sie da! Dieser Junge wird etwas aus seinem Leben machen.» Dann wandte er sich an Johnnie: „Laß dich von niemandem unterkriegen, der sagt , du seist ein Träumer.» Und er fügte noch hinzu: „Aber vergiß nie – es braucht eine Menge ehrlicher Anstrengung, bis ein Traum wahr wird.“ Dieser Aufruf zur Entschlossenheit bedeutete Johnnie viel in den kommenden Jahren. Während der Oberschule war der hochgewachsene Junge ein guter Sportler. Seine berühmte Beinarbeit auf dem Fußballfeld brachte ihm einen Platz an der Hochschule ein . Er war ständig aktiv, eingebunden in vielerlei Betätigungen außerhalb der Schule. Er diente als Hilfs- Jugendleiter im örtlichen Pfadfinderbund und arbeitete sich hinauf bis zum Pfadfinderleiter. Er liebte es, zu zelten und draußen zu sein.

Nach dem Studium wollte er gern Park-Ranger (Wildhüter) werden. Wie auch immer; das Abschlußjahr der Hochschule änderte alle seine Pläne und Vorstellungen… Er wurde Christ und empfand einen Ruf in den vollzeitlichen Dienst. Johnnie war Mitglied der Methodisten-Kirche. So kam er zu einem Studium an einer methodistischen Bibelschule – T.W.C. in Fort Worth, Texas. Ein Kommilitone erinnert sich an ihn, als einen jungen Mann mit dem brennenden Verlangen, die Welt zu bekehren.

Nun, er war nicht immer vorbildlich. Da gab es Tage, wo die Studenten höherer Klassen die Neuankömmlinge provozierten. Ein Oberstufenstudent hatte Johnnie aufgetragen, seine schmutzigen Socken und Unterwäsche in die Waschküche zu tragen und zu waschen. Johnnie konnte sich nicht einmal dafür begeistern, seine eigene Wäsche zu waschen – der Gedanke, die schmutzigen Sachen eines anderen zu reinigen, empörte ihn. Er entdeckte auf einem Regal im Waschraum eine Flasche mit flüssiger roter Schuhpolitur, wahrscheinlich von einem armen Mitschüler stehengelassen, der jemandem aus höherem Semester die Schuhe hatte putzen müssen! Johnnies Gedanken an diese Ungerechtigkeit wurden so stark , daß er die schwerwiegenden Folgen seines Tuns übersah … und die Schuhpolitur in die Waschtrommel goss. Die Unterwäsche seines Kommilitonen erhielt dadurch eine wunderschöne rosarote Färbung.

Verärgert sann der Eigentümer der neugefärbten Textilien und seine Kameraden auf Revanche. Jedoch verbreiten sich Neuigkeiten und Gerüchte sehr schnell in einer Schule. Als die Gruppe aus dem höheren Semester erschien, um die Strafe zu vollstrecken, umringten plötzlich Johnnie alle seine Klassenkameraden und ließen die Älteren nicht an ihn heran. Er war der Held des Tages!

Während seiner letzten beiden Jahre diente Johnnie als Austauschprediger in zwei kleinen Landgemeinden. Er besaß einen ausgeprägten Sinn für Dramatik. Als er einmal vor seiner Gemeinde predigte, entschloß sich einer der dörflichen Jagdhunde zu einem Kirchenbesuch. Er kam die Treppenstufen herauf und geradewegs in die Kapelle hinein. Mit erhobener Nase in der Luft umherschnuppernd sah er sich in der Runde um, ob irgendwo noch ein Platz frei wäre.

Einer der im Hintergrund stehenden Ordner beobachte das befremdet und kam zu der Überzeugung, ein Jagdhund im Gottesdienst sei ein Hund zuviel. Er griff nach einem langen Staubbesen hinter seinem Platz, um damit einen Knuff auszuteilen und den unliebsamen Gast wieder aus der Tür hinauszutreiben. Als er den Stoß ausführte, fiel der Besen mit einem widerhallenden Krachen zwischen die Stuhlreihen. Der erschrockene Hund ließ ein markerschütterndes Geheul ertönen und hetzte quer durch die Kirche und über den Kirchhof davon, wahrend eine bestürzte Frau einen gellenden Schrei ausstieß. Johnnie erklärte später: „Das war einer der aufregendsten Abschlüsse einer Predigt, den ich je erlebte.“ Der Hund übrigens ward nimmermehr in der Kirche gesehen.

Nach einiger Zeit verliebte sich Johnnie in ein christliches Mädchen mit Namen Juanita. Er gehörte der Methodistischenkirche an, sie der Church of Christ . Beide suchten tiefere Erfahrungen mit Gott. Gottes Heiliger Geist zog sie beide zu den Assemblies of God. Ein halbes Jahr, nachdem sie sich trafen, wurde Juanita mit dem Heiligen Geist getauft. Johnnie – inzwischen Pastor in Lubbock, Texas – erfüllte der Heilige Geist zwei Wochen später.

Bald danach wurden er und seine junge Frau Evangelisten der Assemblies of God. Eine Anzahl von Leuten erinnern sich noch an Johnnies feurige, dramatische Predigten und seine erfolgreichen Einsätze. Gott segnete ihren Dienst; viele wurden mit dem Heiligen Geist getauft. Oft waren die Gottesdienste begleitet von wunderbaren Heilungen. 1956 wurde Johnnie Pastor der Gemeinde in Electra, Texas. In dieser Arbeit verspürte er eine große Bürde für die jungen Leute seiner Kirche. Er beteiligte sich an Gruppen wie Civil Air Patrol , YMCA, Boy’s Club und Pfadfindern. Als Vorsitzender der Nord-Texas-Region für Jugendarbeit träumte er von einem Entwicklungsprogramm, das den Bedürfnissen christlicher Jungen entsprechen sollte. 1961 entschlossen sich die Verantwortlichen von Assemblies of God zum Beginn eines einheitlichen Dienstes an Jungen. Sie luden Johnnie ein, nach Springfield, Missouri, zu kommen und die Arbeit zu leiten. Er war zunächst ablehnend. Er freute sich an einer guten Jugendarbeit in Texas und genoß hohes Ansehen als ideenreicher, dynamischer Leiter.

Er ließ sich aber dazu überreden, zu einem Interview nach Springfield zu kommen. Nach einem Tag voller Gespräche, allein in seinen Hotelzimmer, hörte er Gott zu seinem Herzen reden. Danach war Johnnie ganz sicher, daß hier Gottes Plan für sein Leben war. Er hatte das bestimmte Gefühl, daß ein Werk entstehen würde, mit weitreichender Stoßkraft.

Ende 1961 zogen Johnnie und seine Familie nach Springfield. Voller Hoffnung und Entschlußkraft machte er sich an seine Aufgabe. Seine Erfahrungen mit der Arbeit an jungen Menschen, mit Pfadfindern, seine Liebe zum Zeichnen und Entwerfen machten ihn in ganz außergewöhnlichem Maße dafür geeignet, eine Organisation wie die ROYAL RANGERS zu schaffen. Natürlich gab es Tage der Enttäuschung, des Stillstands. Kürzlich beschrieb er einige seiner damaligen Gefühle: „Manchmal standen die Aufgaben so unüberwindlich groß vor mir, daß ich verzagte. Die Aufteilung der Organisation, die Bücher, die Bezeichnungen für dies und das, Aufgaben für Prüfungen, die Gestaltung der Abzeichen und Auszeichnungen, das System, Pläne, Ziele. Das Programm würde das Leben Tausender Jungen beeinflussen und ich fühlte, daß es deshalb bis in alle Einzelheiten durchdacht sein müßte. Zu groß war die Gefahr, einen Fehler zu machen. Ich nahm mir ein Problem nach dem anderen vor, ein Projekt zur Zeit, Tag für Tag. Ich überlegte, ich betete, ich suchte nach Ideen, ich betete, ich schrieb, ich betete, ich spürte Gottes Wegweisung in jedem Schritt, in jedem Projekt, in jedem Buch. Ich erinnere mich der Schwierigkeit mit dem Emblem. Ich suchte etwas ansprechendes mit Aussagekraft und Sinn. Um 2.00 Uhr nachts erwachte ich mit einer Inspiration. Ich ging zum Eßzimmertisch, setzte mich und in wenigen Minuten zeichnete ich das Emblem komplett – mit Farben für jeden Punkt und die Bedeutung für jedes Teil. Das war nicht Johnnie – das war Gott!“

Johnnie entwarf die Kluft, schrieb die Handbücher und organisierte das ROYAL-RANGERS-Programm in neun Monaten. Seine Frau Juanita erklärte: „Er ließ nie eine Arbeit unfertig liegen. Manchmal arbeitete er zu Hause weiter bis spät in die Nacht hinein. Er war ein Getriebener seiner Aufgabe.“ Die Gründung der ROYAL RANGERS im Oktober 1962 erregte außergewöhnliches Aufsehen. Dies war etwas, worauf die Jungen nur gewartet hatten. Heute (1987), 25 Jahre später, ist es der am stärksten wachsende Zweig unserer Kirche. In den vergangenen 25 Jahren (1962-1987) hatte Johnnie beobachten können, wie ein Traum wahr wurde. Er durfte sehen, wie Tausenden von Jungen damit gedient wurde. Mit aufregenden Abenteuern, Herausforderungen, Spaß in der freien Natur. Er konnte erleben, wie Tausende sich für Christus entschieden. Er hatte sehen können wie ehemalige ROYAL RANGERS zu Pastoren wurden, zu Missionaren und Nachfolge-Leitern. Er sah, wie sich das Programm immer weiter entwickelte, wuchs und sich ausweitete, bis es nunmehr bereits Jungen von 5 bis 17 Jahren erreichte. Mit der Ausbreitung auf über 42 Länder durfte er sehen, daß sein Traum von einem weltweiten Dienst Wirklichkeit wurde.

Er wurde geehrt durch ranghohe Kirchenvertreter, sowie denen anderer Organisationen, auch durch hohe Beamte von in- und ausländischen Behörden. Vor wenigen Jahren stand ich mit ihm in Ronald Reagans Amtszimmer und hörte den damaligen Gouverneur zu ihm sagen: „Amerika braucht mehr von Leuten wie Sie.“ Kürzlich schrieb ihm Präsident Reagan einen Glückwunsch zu seinem Erfolg in der ROYAL RANGERS-Arbeit. Viele Jungen sehen in Johnnie einen Helden. Manchmal stehen sie Schlange für ein Autogramm oder ein Foto. Er ist jederzeit zu einem warmen Händedruck und zu einem freundlichen Wort bereit. Als ihn irgendwer vor kurzem(1987) bat, etwas zu der Bewunderung zu sagen, die ihm von den Jungen entgegengebracht wird, antwortete er: „Es ist sicher ein schönes Gefühl, bewundert zu werden; aber Gott helfe mir, daß ich diese Jungen nie enttäusche.“ Dann fügte er noch hinzu: „Mag sein, daß diese Jungen eines Tages einen besseren National Commander bekommen werden als mich. Aber sie werden niemals einen haben, der sie mehr liebt als ich.“

Johnnie behauptet, er hat den besten Beruf der Welt. Der National Commander ist ganz sicher ein warmherziger einfühlsamer großer Junge. Er kann auch sehr bestimmt sein. Aber seine Anordnungen sind begründet und getragen von dem Wunsch nach Vervollkommnung. In all dem Trubel, dem er ausgesetzt ist, wünscht er sich nichts sehnlicher als an einem Lagerfeuer zu sitzen, ein Buch in der Hand oder nur zu träumen.

Du magst dich wundern, daß ich so viel über ihn weiß. Nun ja , er ist schließlich auch mein Vater und ich glaube, er ist der größte.